Bettola, am 23. Juni 1944 :
Laut Anweisungen mußte die kleine
Brücke der strategisch wichtigen
Paßstraße 63 gesprengt werden,
um die deutschen Truppen, weiter
oben im Appennin stationiert,
einzukreisen und zu umzingeln.
Aber die Brücke hielt und diente
diesmal nicht zur Verständigung,
sondern als Kampfansage..
und das, mitten in der Nacht..
Bereits eine Stunde nach der
Bombardierung stürmten vom Ort
Casina 50 der 140 stationierten
Soldaten Richtung Bettola,
drangen in das der Brücke naheste
Haus ein und erschossen
Liborio Prati, 74, Felicita Prandi,
70 Jahre und Tochter Marianna.
Tochter Liliana, 11 Jahre, sprang
in der Angst aus dem Fenster, wurde
aber gefaßt und in einen brennenden
Stall geworfen.. sie überlebte..
Gegenüber drangen die deutschen
Truppen daraufhin in die Locanda
und Gaststätte ein, wo sich das Dorf
zum Abendessen versammelt hatte
und schossen los.. 32 Tote, alle zwischen
5 und 75 Jahren.. einziger Überlebender
war damals Piero Varini, 18 Monate..
Eine grausame Tat, an dessen Opfer heute
ein Denkmal erinnert und dessen Zeiten
jährlich eine Gedenkfeier mahnt.